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Samstag, 21. Oktober 2017

Daumenkino oder Mann im Kleid


Was, Rumänientuch, versteckst du da?
Einen Berg? Fels? Ein feste Burg?
Und Wind. Sonne. Schatten, burggroß, hofgroß. Auf neuem Kies.
Und hie und da ein Stück Europablau.
Hinten, zwischen Fahnenrot und gotischen Fenstern... ein Sockel im Schatten, ein Schattenmann.
Und: Arm-Schräg-Hoch? Ein Deutscher Gruß?
Oder... nein. Danke, Wind.

Sockel, MetallMann sind älter als ein Hitlergruß.
Der Denkmal-Arm also grüßt nicht. Er zeigt.
Honterus´Arm zeigt zweimal hier, am Kirchentag 30.9.2017: zur Reformationsausstellung in der Honterusschule
Und manche folgen dem Finger. Manche stromern anderslang.
Zu Stadtmauertürmen, zum Markt, zum großen Brunnen, zu hundert Cafés.
Oder links und rechts durch einen Kirchentag?
Zu Ehren einer festen Burg im Festtagskleid.
Buffettische um den Sockel der Schwarzen Kirche, 30.9.17. Gegenüber das "Blaue Haus" der Kirchenleitung, hinten altes Gebäude der Honterusschule 
Und der Mann im Kleid? Regt er sich auch?
Die Stadt ehrt ihn, Honter, Honterus, den Sockelmann im Mantelkleid, mit einem Septemberende-Fest.
Die Stadt ehrt ihn: mehr als eine Viertelmillion Menschen!?
Nun...
Große Schatten... und Archivare auf dem Weg durch den Kirchentag zur Arbeit. Unter anderem. 
Einige hundert tun´s: Gäste, Offizielle, Kirchentagstouristen. Die Schwarze Kirche, deren Gemeinde Honterus´ Namen trägt und knapp tausend Seelen. Die zweite deutschsprachige, evangelische Gemeinde der Stadt, Bartholomä, zählt keine zweihundert. Und wie viele überhaupt finden sonntäglich in die Kirchenbänke? Die nicht, die zu alt sind, zu krank. Die nicht, die zu jung sind, zu zweifelnd, zu beschäftigt. Nicht mehr alle Siebenbürger Sachsen sind so religiös, wie das Klischee das denkt. Und mit ihnen, und ohne sie  -  die Minderheit ist klein.
Die überwältigend meisten Kronstädter heute sind orthodox. Und feiern andere Feste.
Orthodoxe Junii aus der Oberen Vorstadt, Mai 2017. Trachtkleider historisch siebenbürgisch-sächsisch und auch osmanisch inspiriert.
Selbst ein Oktoberfest(!), Mitte September, ist in der Karpatenbogenstadt unübersehbar. Wie ein properes, rotwangiges, rumänisch-deutsches Kind. Dem leuchtenden Spielzeugkrug nach: ein Hünenkind.
Hünen-Bierkrug wirbt für regionales Bier, auf der Relaxwiese des Oktoberfests Kronstadt 2017
So ganz anders als der ernste, hagere, ebenso deutsch-rumänische Stiefbruder "Kirchentag". Der bewusst un-schwülstig, klar, protestantisch sein will.
Das Fahnen-Fenster gehört zum Honterusgymnasium. Genau wie Feuerlöscher und Kunstunterrichtslöwe.
Und was sagt zu solcher Nüchternheit ein rumänischer Schul-Löwe, gegenüber von Kirche und Denkmal? Was sagt ein Land, dessen Banknoten Lei, "Löwen", sich mit Blumen schmücken und mit Musendingen?
Ganz von Bord (oder Berg) wirft der rumänische Löwe (oder Bär) es wohl nicht, das deutsche Siebenbürger-Sachsen-Erbe. Aber immer schultern mag er´s auch nicht. Hat genug andere Päckchen und Truhen zu tragen. Mindestens 18.
Biologiekabinett des Honteruslyzeums, 9 2017. Honterusbüste links. (Privatbesitz des früheren Direktors und Biologielehrers Wagner)
So werden überkommene Werte und Geschichte mitgeschleppt, irgendwo abgestellt. Am Ehrenplatz mal, mal in der Abstellkammer. Mal werden Kisten vergessen, so, wie die traurigen, wartenden Sachsenhäuser. Mal wieder kümmert sich wer, staubt ab hie und da, betont, wie solide gebaut so eine alte Truhe war.

Am häufigsten aus der Truhe geholt wird die deutsche Sprache. Auch hier, hinter dem Fahnen-Fenster. Vorrangige Unterrichtssprache des Honterus-Lyzeums ist deutsch.
Dennoch: eine rumänische Schule. Rumänisch dringt aus den Fenstern. Schüler, die auch zuhause deutsch sprechen, sind rar.
Etage höher: Renaissanceportal, das in die Schule versetzt die Zeiten überlebt hat. (Ungenutzter Eingang zur Aula) 
Wie so eine Traditionelle-Werte-Kiste wird auch die Stadtschreiberin in die Aula gelassen. Sie, und die offizielle Abschlussveranstaltung mit ihr und den Stipendiengebern. Zwei, drei Schulklassen holt man dazu, eine Lehrerin. Der Schuldirektor bricht sich am Vortag das Bein, und bleibt so fern, wie wohl auch eine Vorbereitung für die Schüler.
Tja, was sollen nun rumänische Schüler mit diesen für sie alltagsfernen deutschen `Hochkultur´- Kisten? So ohne Bedienungsanleitung...?
Informationstafel am Evangelischen Pfarramt (gleich neben der Schule) am Kirchentagswochenende. Extra und lange geläutet wird auch für ausgewanderte, in Deutschland verstorbene Kronstädter Sachsen; wenn Angehörige dies wünschen und bezahlen
Es ist auch schwierig.
Selbst aus der Schwarzen-Kirche-Gemeinde hört man, dass der Kronstädter Honteruskult übertrieben sein könnte. Der kirchliche jedenfalls.
Für Bildung hat der Schul-Namensgeber viel getan, die erste Siebenbürgen-Karte herausgegeben, Buchdruck und Reformation und sogar dem Theater den Weg nach Siebenbürgen geebnet.
Aber die Welt war schon damals groß. (Honterus selber hat auch sie beschrieben...)
Und nicht jedes umfassende Werk zur Reformation bezieht bei soviel Welt H. oder Kronstadt überhaupt mit ein.
Aus dem Reformations-Lesezimmer der Honterusgemeinde: "Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation". - Ohne H. und Kronstadt.
Der Stadt seinen Stempel aufgedrückt hat er dennoch, so oder so.
Gernot Nussbächer: "Honterus - Sein Leben und Werk im Bild". (Und unten ein Daumenkinodaumen.)
Stempel und Wurzel.
(Name und Wappenwurzel kommen, sagt man, von Holler, Holunderstrauch.)
Wie viele Schülermützen der im Schulfoyer stehende H. wohl schon trug? Hier die von Archivar und Forumsvorsitzendem Thomas Sindilariu, auch einem ehemaligen Honterianer natürlich.
Und nun stempeln Stadt und Land eben zurück.
Tja und so zum Beispiel könnte es weitergehen, für H., die deutsche Minderheit und ihre Kirche. Mit Offenheit, gelegentlich, für verschiedene Tücher, Mützen, Kleider.


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Sonntag, 1. Oktober 2017

Zeichne ein Zeichen


Bitte zeichne mir Zeichen, sage ich, wie ein kleiner Prinz mal sagte "bitte zeichne mir ein Schaf". Und ich warte, warte in der alten Stadtmitte, an der Schwarzen Kirche
Schwarz heißt sie nicht, weil man, bis man schwarz wird, warten soll. Seit dem Feuer heißt sie so, dem großen Brand vor fast 330 Jahren, den wohl die Habsburger legten. Und wenn auch die letzte Sanierung Ruß abwusch; an mancher Stelle, mancher Seitenpforte zeigt er sich noch. 
Nein, schäfchenweiß, wie viele andere Kirchen, ist die Schwarze Kirche nicht.  
Und warte ich lange? Weiß nicht. 
Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit. 
Ein erster Baum plötzlich ohne Blätter. 
Ein Frostbiss gegen Morgen. 
September schon wieder vorbei. 
Dann: Linien oben. 
Was wollen sie zeichnen, Wolkenschaf? Wahlzettelkreuz? 
Ein V, ein X, ein U über der evangelischen Kirchentagskirche im orthodoxen Rumänien? 
Oder... Fische, zwei, ur-schlicht spitzmäulig küssend? 
Einen Schmetterling? Kopflosen Engel? 
Nein. Entschuldigung. 
Engelkopf wartet, und wie guten Muts, schon an der nächsten Seitenpforte. 
Gerade gegenüber von... 
...nächsten Zeichen, Wand-hoch zusammengesteckten.
Wo nun also, was, wohin?
Weiß nicht schon der kleine Prinz, dass es klug sein kann, nicht alles gar so genau mit den Augen zu wissen?
Zeichen von Arbeit jedenfalls, ja, gab es immer wieder. Wie das so ist, miles to walk noch Tage und Stunden vor dem Termin, vor dem Fest. Sandberge, Kieslaster auf dem offenen Kirch-Schul-Hof, Tuckern, Rattern, Schütten, mitten in der großen Pause.
Auch angestrichen hastig noch. Nicht potemkinsche Straßenzüge bis hin zu Marktobst aus Holz und Farbe, wie vor 30 Jahren für den Conducator. Aber neben neuem Kies gibt es an der Kirche ein Festzelt, natürlich.
Und Pinsel-Jagd vorher, auf Graffitizeichen.
Eins aber... überlebt.

Genau
an der Kirchenmauer.
Gesegnet
von höchster Stelle.
Ganz offenbar.





So wie, so oft, Musik. Gerade hier, in dieser Stadt.
Eine "Messe von Kronstadt" , nicht nur in, auch vor der Schwarzen Kirche zu erleben am Uraufführungsabend, dem 30. September. "Credo unum deum", geschrieben von fünf Komponisten aus unterschiedlichen Religionen und Orten. Und, ohne Berge einmal, ohne Blasmusik, ein sehr gegenwärtiges, bewegendes Stück Siebenbürgen. Wie die vielen teilnehmenden Musiker auch.
Drüben aber, wo er immer hinzeigt, der lange Arm des eben so reformations-gefeierten Honterus? 
Da ist keine Kirche, sondern eine Schule. Auch das ein Zeichen. Das sehr zu deuten wohl diesen Prinzen-kleinen Zeichen-Traum sprengt. 
Und dort, wo jedenfalls der Ärmel hin-weist: in der oberen Etage, in der Aula des Honteruslyzeums, da ist an einem Montag Stadtschreiberinnen-Verabschiedung. Zum Hören und Sehen, mit Wort und Bild und auch Radiokunst. Schulpassend, mehr oder minder, zu einer mittäglichen Schulstundenzeit. Dabei offen für jeden. So steht es hier oder auch hinten hier.

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Sonntag, 10. September 2017

N Rucksack Wahrheit, wolkenhoch


Ach, die Stadt und ihr großes Umland voller Geschichte und Sagen und Mythen. Schon die Namen wollen erzählen, sie recken und melden sich und rufen wie eifrige Schüler, sobald man sie nur liest und ansieht. Kronstadt. Siebenbürgen, Erdély, Transilvania. Von Königen mindestens wollen sie erzählen, von Burgen und Prozessen, von Bäumen, Wäldern, vom Hünen-Oben und Wurzel-Unten, vom Davor und dem Dahinter. Und mit nur ein bisschen Schau, Umschau, Ausschau auch noch sehr viel mehr.
Schießnische der  - unter Siebenbürgens beeindruckenden Kirchenburgen noch hervorstechenden -  Unesco-Kirchenburg Tartlau (rumänisch Prejmer), nahe Kronstadt
Wie gut, dass es welche gibt, die professionell Ausschau halten.
Und solche  -  Aliens? Militärs? Nein, Fernsehleute -  haben sich auf einen langen Weg gemacht im Sommer, von Deutschlands Westen nach Siebenbürgen. Sie blicken, so sagt der Titel ihrer Sendereihe, wohlgesonnen in die Welt: Über dem, was sie sehen, oder wenigstens dem, was sie zeigen, ist die Flagge gehisst: Wunderschön. Danke, WDR, für Mut zur himmelblauen Brille. Danke mit einem Sendetipp: Heute, itzo, Sonntag 10.9., 20:15 Uhr (WDR-Zeit), oder in der Wiederholung am frühen Morgen und am Mittag des 17. September, oder online: "Geheimnisvolles Siebenbürgen  -  Reise in eine andere Zeit" . 
Darauf ein Mini-Making-Of des Aufnahmeteils in Kronstadt:
Mit zum Beispiel disziplinierter Demut vor Sonnen- und Kameralicht. (Und vor den Maskenbildnertupfern.)
Mit Interesse an nahen Bergen oder historischen Häusern. 
Unterhalb der Schwarzen Kirche: Fernsehleute, Archivar. Und: Honterus, links im Bild. Er steht dieses Jahr auf besonderem Feier-Sockel. Bald ist es soweit.
Interesse an alten Lehren auch und Lehrern. 
Kronstadt Markt im Fokus: altes Rathaus, heute Geschichtsmuseum, und Taubenbalz, und Turm der orthodoxen Kirche
Mit Lust an Erdung und an Höhenflug.  
Und auch mit Staunen, über zum Beispiel den Archivar T.S., dessen Kronstadt-wohlgesonnene Rede es schafft, schneller zu fließen, als ein Regisseur oder Moderator sie bändigen kann. 
...Und dann "Wunderschön"-Gesicht Stefan Pinnow und Demokratisches-Forum-der-Deutschen-in-Kronstadt-Gesicht Thomas Sindilariu
Dabei wird nie, nie vergessen, den Rucksack zu schultern. Öfter als eine Schäfchenwolke an einem wunderschönen Himmel ist dieser knallrote Rucksack in der Sendung "Wunderschön" im Bild. Und neben seinem Träger hat auch er Fans: weil man ihn gewinnen kann, und er irgendwie ein Fernsehgesicht ist.
 
Der wahre Fan aber würdigt auch die hinter den Kameras. Schließlich tragen sie die schweren Bilderfänger in noch größeren Rucksäcken durch die Lande. Und fangen damit wurzeltiefe, wolkenhohe Wahrheit ein. Manchmal.  
Wolkenhohes Halleluja in der Kirchenburgkirche Tartlau

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Donnerstag, 31. August 2017

Applaus für rumänische Sommerabende


Noch streckt er sich, noch will er was, der rumänische, der siebenbürgische, der Kronstädter Sommer. Auch wenn er wird gehen müssen, auch wenn der meteorologische Herbstanfang das schon befehlen will. Wie sang einst Tamara Danz, "Dieser Sommer liegt im Sterben". Und Rilke, ein Menschenleben eher: "Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß."

Noch aber lebt der Sommer, noch hat er zu ernten. Noch funktionieren Sonnenuhren wie die gewaltig gebogene an der alten, eben gefeierten, evangelischen Kirche Bartholomä.
Noch duften und atmen die Nächte.
Street-Food-Festival bis in die Nacht am Sockel der Zinne, 27. August 2017
Mal himmelhoch in Ausgehlaune, mal bis an die Ränder der Wälder kreativ.

Dafür hier, zum August-Ende, Lied und Applaus:
Mit einem Sommerabendblick über die Stadt, über Nachthimmelhügel, Rathausturmlicht, Zitadellengespenst und Historie; über, gut getarnt, die (Nacht-)Schwarze Kirche.
Und mit dem Ende des sehenswerten Kurzfilms "Cânta" ("Singen") des Ungarn Kristóf Deák von 2016, am Zinnenhang gezeigt im Rahmen der Caravana Filmelor Next.



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Samstag, 12. August 2017

Riesen-Wartesaal, poch, still.


Der Himmel wird hell, der Himmel wird dunkel. Hoch ist er. Nur manchmal senkt er sich, weit genug, um selbst niedrige Vorhutberge grau zuzudecken.
Schickt er Boten? Möglich.
An nicht vielen Orten Europas ist der Himmel so groß. Geräumig sein, das muss er auch, muss er über ganz Rumänien. Schon weil, neben mehr als 80 Prozent Christlicher Orthodoxie, anderthalb Dutzend weiterer Religionen traditionell existieren, im sekulären Staat Rumänien.
Zweiundzwanzig Millionen Himmelsstürmer auf verschiedenen Bahnen. Strenge, weniger strenge... . Nichtgläubige fast gar keine, so sagen es die Zahlen.
Besonders viel Platz aber hat der Himmel genau hier: im Rendezvousgebiet von Süd- und Ostkarpaten, in Siebenbürgen, dem Burzenland, in Kronstadt. Auf eine einzelne, vergessene Industrieschornstein-Nadel kann er sich stützen, auf gemäßigt hohe Häuser. Auf den Berg Zinne mit Brasovs Namensbuchstaben, auf Burgberge, den Skilift-besetzten Schuler oder eine ganze Kette Zweitausender, Zweieinhalbtausender dahinter. Sonst ist dieser Himmel frei. Schüttelt einen seltenen Hubschrauber ab wie eine lästige Hummel. Und ist nicht, wie anderswo, umkreist, umschnürt, zerkratzt von Luftverkehr.
Neue orthodoxe Kirche in Weidenbach (Ghimbav), dem Kronstadt-nahen Ort mit dem unfertig schlummernden Flughafen
Zumal Kronstadts länger versprochener Flughafen so auf sich warten lässt. Eine Landebahn bekam er schließlich, nach Jahren, in denen neue, erwartungsfrohe Straßenzüge und goldene, orthodoxe Kuppeln nah aus dem Staub stiegen wie Sonnen.
Und weiter? Ging es, geht es mit dem Flugplatz erstmal nicht. Oder? Doch. Nein. Oder?
Gen Westen (wo auch nicht jedes Detail funktioniert), von der Bauernburg Rosenau, in Nachbarschaft zum Flughafenbautraumort Weidenbach
Ach...
Bestimmt wird er an die Landstraße gebaut von: Godot.
Genau wie der Flughafen in einer anderen irgendwie armen, irgendwie nicht armen, lässigen Stadt mit `B´. Einer nördlicheren, bergfernen, in einem eigentlich durchorganisierten, anderen Land. Nicht BÄR soll der Flughafenname dorten dann sein, wie es hier, an den Bärenwäldern, wie auch dort, an der Wappenbärenstadt, passen würde. Nein, BER soll er heißen, der Flughafen-Irgendwann, dort, bei Berlin.
Mondkalt glänzen da im Norden ganze Hallenlandschaften, im Grunde lange fertig. Zu klein zwar jetzt schon, sagen manche, für die geplante millionenfache Nutzung. Aber rein hallen-räumlich doch enorm, wie für Riesen. (Für die sagenhaften Riesen aus dem Kronstädter Land...?)
Und täte Godot die unfertig wartenden Flughäfen beider `B´-Städte zusammenpacken, wer weiß, würde sicher der beste aller Flughäfen draus.


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Donnerstag, 11. Mai 2017

Nun da, eu hier (Teil 2)


Vielleicht haben sie sich geschüttelt, nachts, die Nachbarberge. Die Wolken jedenfalls, die ihnen um die Stirn hingen, sind weg. Verschwunden, gestern ziemlich und heute ganz.
Und vorher, als Himmel und Berge noch die enorme, feuchtgraue Perücke trugen?



Kleidsam eigentlich, die nahen Wolkenfransen. Beweisen, schüchtern oder verwegen oder dramatisch, dass die Berge nicht der Stadt Hollywood gehören. Trotz grüner Höhe und weißer Schrift. (Die sicher noch ihren Auftritt haben wird. Dieses Mal nur Nebendarstellerin am Gipfel rechts.)  

Und wovor nun haben die Berge sich am 9. Mai versteckt?
Dachten sie, eine Leiche würde in einen Teppich gerollt? 


Dabei musste nur ein Wasserfall in einen Rucksack. Ein faltbarer Fall mit gelben Sternen: Die Flagge, die vorher für den Europatag von der Brüstung des Alten Rathauses hing. Sehr europäisch, vollgesogen und schwer. 

Wo findet man Platz, eine der weltgrößten Fahnen zum Trocknen auszubreiten? 
   
Vor allem, wenn alles draußen unglaublich nass ist? - In einer Kirche! Einer, so ehrwürdig, dass schon viele Öfen in ihr Wärme spenden sollten. 
St. Bartholomae, die älteste Kirche der alten `Stadt unter der Zinne´. (Und Sitz einer der beiden deutschen  - siebenbürgisch sächsischen -  evangelischen Gemeinden der Stadt.)  

Teppich also, eingeflogen, unter Teppichen. 
Nasse Zudecke Here, Now. 






















Von höchster Hand beschützt, vielleicht.


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